Warum kündigen Mitarbeiter wirklich?

Warum kündigen Mitarbeiter wirklich - Blog HC

Die Top-Gründe für Jobwechsel – und was Unternehmen dagegen tun können

In Zeiten von Fachkräftemangel und „War for Talents“ ist es wichtiger denn je, gute Mitarbeitende langfristig zu halten. Doch die Realität sieht oft anders aus: Fluktuation ist für viele Unternehmen ein ständiger Begleiter – oft mit hohen Kosten und dem Risiko, wertvolles Wissen zu verlieren.

Aber warum kündigen Mitarbeiter:innen eigentlich wirklich? Eine aktuelle Studie mit Daten von über 800.000 Beschäftigten liefert aufschlussreiche Antworten – und gibt klare Hinweise, was Unternehmen konkret tun können, um die Mitarbeiterbindung zu stärken.

Die Top 3 Kündigungsgründe – laut Studie

Die Ergebnisse der Analyse überraschen nicht, doch sie sind deutlich:

  1. Überarbeitung und Stress
    Belastung, Überstunden, ständige Erreichbarkeit – Stress ist der Kündigungsgrund Nummer eins. Mitarbeitende, die dauerhaft über ihre Grenzen gehen müssen, verlieren Motivation und Gesundheit.
  2. Fehlende Aufstiegschancen
    Wer keine Perspektive sieht, entwickelt sich auch nicht weiter. Viele verlassen Unternehmen, weil sie keine Karriereentwicklung oder Weiterbildungsmöglichkeiten erkennen.
  3. Probleme mit Vorgesetzten
    Eine mangelhafte Führungskultur ist ein häufiger Kündigungstreiber. Unklare Kommunikation, fehlende Anerkennung oder Mikromanagement machen den Arbeitsalltag zur Frustfalle.

Besonders auffällig: Meist spielen mehrere Faktoren gleichzeitig eine Rolle. Hinzu kommt, dass viele Beschäftigte in Exit-Interviews nicht offen über die wahren Gründe sprechen – etwa ein Viertel der Motive bleibt laut Studien im Verborgenen.

Was bedeutet das für Unternehmen?

Die Botschaft ist klar: Wer Mitarbeiterfluktuation verringern will, sollte sich gezielt mit diesen drei Bereichen beschäftigen:

1. Stress reduzieren: Weniger ist oft mehr

Dauerhafte Überlastung führt unweigerlich zu Unzufriedenheit und Kündigungen. Unternehmen sollten:

  • realistische Zielsetzungen etablieren,
  • auf gesunde Arbeitsbedingungen achten,
  • Work-Life-Balance aktiv fördern,
  • mentale Gesundheit und Prävention thematisieren.

Schon einfache Maßnahmen wie flexible Arbeitszeiten oder Fokuszeiten im Kalender können helfen, den Druck zu mindern.

2. Entwicklung fördern: Weiterbildung zahlt sich aus

Karrierechancen sind ein zentraler Treiber für Motivation und Bindung. Unternehmen, die in die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden investieren, profitieren mehrfach:

  • Höhere Motivation und Produktivität
  • Bessere Positionierung im Wettbewerb
  • Höhere Bindung durch individuelle Perspektiven

Dabei geht es nicht nur um klassische Aufstiegsmöglichkeiten – auch fachliche Entwicklung, Coaching und bereichsübergreifende Projekte können neue Impulse setzen.

3. Führungskultur verbessern: Vertrauen und Wertschätzung sind entscheidend

„People leave managers, not companies“ – dieser Satz gilt nach wie vor. Führungskräfte haben einen enormen Einfluss auf die Zufriedenheit ihrer Teams. Eine gute Führungskultur zeichnet sich aus durch:

  • offene Kommunikation,
  • echtes Interesse am Menschen,
  • konstruktives Feedback,
  • klare Rollen und Erwartungen.

Gezieltes Leadership-Training, regelmäßige Feedbackgespräche und eine wertebasierte Führung sind hier entscheidend. Denn nur, wer sich gesehen und ernst genommen fühlt, bleibt langfristig.

Besonders betroffen: Die Generation Z

Laut Umfrage planen knapp 50 % der Gen Z, noch in diesem Jahr den Job zu wechseln – ein deutlich höherer Wert als bei älteren Generationen. Auch bei den Millennials ist die Wechselbereitschaft überdurchschnittlich hoch.

Was bedeutet das für Unternehmen? Vor allem jüngere Generationen:

  • fordern mehr Sinn und Flexibilität,
  • erwarten persönliche Entwicklungsmöglichkeiten,
  • sind weniger loyal gegenüber Unternehmen mit starren Strukturen.

Um diese Zielgruppen zu halten, braucht es eine moderne, mitarbeiterzentrierte Unternehmenskultur, die Freiräume, Feedback und Flexibilität bietet.

Fazit: Wer Mitarbeitende halten will, muss verstehen, warum sie gehen

Die Gründe für eine Kündigung sind vielfältig – doch sie lassen sich beeinflussen. Unternehmen, die aktiv auf Stressreduktion, Karriereförderung und gute Führung setzen, reduzieren nicht nur die Fluktuation, sondern steigern auch die Arbeitgeberattraktivität.

Gerade in einem dynamischen Arbeitsmarkt mit neuen Erwartungen – insbesondere von Gen Z und Millennials – braucht es zeitgemäße Strategien zur Mitarbeiterbindung. Denn: Gute Mitarbeitende zu verlieren, ist teuer. Sie zu halten, ist unbezahlbar.

Quelle: https://www.focus.de/wissen/studie-zeigt-deswegen-entscheiden-sich-arbeitnehmer-fuer-eine-kuendigung_07b11b4d-e352-4949-9435-71c27dda12a9.html

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