Podcast Zusammenfassung: Vereinbarkeit strategisch denken

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Lebensphasenorientierte Personalarbeit: Vereinbarkeit als Erfolgsfaktor für Unternehmen

Im Gespräch mit Sarah Zuliani geht es um ein Thema, das in Zeiten von Fachkräftemangel, demografischem Wandel und wachsendem Wettbewerbsdruck immer wichtiger wird:
Wie können Unternehmen Arbeit lebensphasenorientiert gestalten, sodass sie zu den unterschiedlichen Lebensphasen ihrer Mitarbeitenden passt – und gleichzeitig soziale Nachhaltigkeit, Gesundheit und Vielfalt stärkt?

Hochschulvorlesung: Vereinbarkeit und soziale Nachhaltigkeit im Fokus

Ein persönliches Highlight von Sarah Zuliani war ihre zweistündige Vorlesung mit Workshop an der Hochschule Düsseldorf. Dort stellte sie den Studierenden ihr Herzensthema vor: die lebensphasenorientierte Personalarbeit. Sie präsentierte das Konzept des betrieblichen Vereinbarkeitsmanagements und verknüpfte es mit den Schwerpunkten soziale Nachhaltigkeit, Gesundheit und Diversity. Ziel war es, junge Menschen frühzeitig für Herausforderungen wie Mental Load, Care-Arbeit und Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben zu sensibilisieren – Themen, die viele noch nicht aus eigener Erfahrung kennen.

People Sustainability als Wirtschaftsfaktor

Für Sarah ist soziale Nachhaltigkeit weit mehr als soziales Engagement. Unter dem Begriff People Sustainability versteht sie den Erhalt von physischer und psychischer Gesundheit, den fairen Umgang miteinander sowie die Verantwortung entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Unternehmen, die diesen Ansatz strategisch umsetzen, erhöhen nicht nur ihre Zukunftsfähigkeit, sondern auch ihre Arbeitgeberattraktivität im Wettbewerb um Talente.

Care-Arbeit und Vereinbarkeit als Unternehmensstrategie

Ein praxisnahes Beispiel: Care-Arbeit – sei es Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen oder eigene Gesundheitsvorsorge – beeinflusst direkt die Leistungsfähigkeit von Mitarbeitenden. Unternehmen, die hier gezielt unterstützen, schaffen bessere Arbeitsbedingungen und binden Fachkräfte langfristig. Entscheidend ist, dass Vereinbarkeit von oben vorgelebt wird: Führungskräfte müssen als Role Models agieren, unterstützt durch HR-Abteilungen und spezialisierte Funktionen wie Chief People Officer oder Diversity Leads.

Vorteile der Vereinbarkeit

Die Vorteile aktiver Vereinbarkeit sind vielfältig: mehr Chancengleichheit, Diversität, Innovation, Fachkräftesicherung und eine stärkere Unternehmenskultur. Sarah betont, dass Vereinbarkeit nicht auf „Mütter in Teilzeit“ reduziert werden darf. Sie betrifft ebenso die Betreuung von Schulkindern, Pflegesituationen oder flexible Arbeitszeitmodelle für erfahrene Fachkräfte 50+.

Flexible Arbeitsmodelle für unterschiedliche Lebensphasen

Ob Homeoffice, angepasste Schichtzeiten, Übergangsschichten oder interne Tauschbörsen: Flexible Arbeitsmodelle müssen sich an den Lebensphasen der Mitarbeitenden orientieren. Entscheidend ist, individuelle Lösungen gemeinsam mit den Teams zu entwickeln, um sowohl Produktivität als auch Zufriedenheit zu steigern.

Diversity, Inklusion und Leadership

Diversität und Inklusion gelingen nur mit klaren Zielen, transparenter Kommunikation und der Sensibilisierung von Führungskräften. Für Sarah ist Vereinbarkeit ein zentraler Leadership Skill: Führungskräfte sollten auf unterschiedliche Lebenssituationen vorbereitet sein – auch wenn sie diese selbst nicht erlebt haben. Dazu braucht es Empathie, Wissen und die Bereitschaft, Barrieren abzubauen. Unternehmensinterne Netzwerke, etwa zu Pflege oder alternativen Lebensmodellen, fördern zusätzlich den Austausch.

Kernbotschaft: Vereinbarkeit als strategischer Prozess

Vereinbarkeit ist kein zeitlich begrenztes Projekt, sondern ein dauerhafter strategischer Prozess. Sie stärkt die Resilienz von Unternehmen, steigert die Arbeitgeberattraktivität und fördert Innovationskraft. Unternehmen, die flexibel auf unterschiedliche Lebensphasen reagieren, bauen Vertrauen auf, nutzen Potenziale besser und sichern sich langfristig ihren Erfolg – gerade in einer Arbeitswelt, die immer vielfältiger und komplexer wird.

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