Abbruchquote & Arbeitswelt
Herzlich willkommen zum Perspektivenwechsel!
in der heutigen Ausgabe unseres Perspektivenwechsel-Newsletter möchte ich über ein Thema sprechen, das sowohl die Bildungslandschaft als auch die Arbeitswelt betrifft – die Abbruchquote im Studium in Deutschland.
Laut Statista lag die Abbruchquote in den Bachelorstudiengängen an Hochschulen im Zeitraum von 2010 bis 2018 durchschnittlich bei 28%, im Masterstudium bei etwa 21%. Besonders in den Studiengängen der Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften und Mathematik ist die Abbruchquote teilweise noch höher.
Die Gründe für einen Studienabbruch sind vielfältig und reichen von persönlichen Herausforderungen über finanzielle Belastungen bis hin zu geänderten Karrierezielen.
Doch was geschieht mit denjenigen, die ihr Studium nicht abgeschlossen haben? Oftmals bietet sich für Studienabbrecher die Möglichkeit einer dualen Berufsausbildung, die in der Regel verkürzt absolviert werden kann. Diese Chance ermöglicht es Unternehmen, weiteres Fachpersonal zu rekrutieren und die Stärken der ehemaligen Studentinnen und Studenten gewinnbringend im Unternehmen zu nutzen.
Was zählt?
Dennoch stellt sich die Frage: Gibt es in Deutschland wirklich keinen Weg ohne Diplom?
Verlieren wir nicht vielversprechende Talente, die fachbezogene Themen studiert haben und diese sicherlich in der Praxis anwenden könnten, nur weil ein DINA-4-Dokument fehlt?
Was zählt denn wirklich? Diplome, Zertifikate oder sind es nicht vielmehr Erfahrungen, Erfolge und der Mut, ein Unternehmen in die Zukunft zu führen?
4 Vorteile
- Praxiserfahrung: Studienabbrecher haben oft bereits einige Semester an Studium absolviert, was ihnen eine gewisse Fachkenntnis und Praxiserfahrung vermittelt hat. Diese Erfahrungen können sie in realen Arbeitsumgebungen einsetzen und sich schneller in die Unternehmensabläufe integrieren.
- Motivation und Entschlossenheit: Studienabbrecher, die sich für eine berufliche Laufbahn entschieden haben, zeigen oft eine hohe Motivation und Entschlossenheit, ihre Karriere voranzutreiben. Sie haben oftmals eine klare Vorstellung von ihren Zielen und sind bereit, Herausforderungen anzunehmen und sich weiterzuentwickeln.
- Diversität und Vielseitigkeit: Studienabbrecher bringen diverse Hintergründe und Erfahrungen mit sich. Die Vielfalt ihrer Studiengänge und Interessen kann Unternehmen dabei unterstützen, unterschiedliche Perspektiven einzubringen und innovative Lösungen zu entwickeln.
4. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Studienabbrecher haben bereits gezeigt, dass sie bereit sind, ihren Bildungsweg anzupassen und neue Herausforderungen anzunehmen. Diese Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind in einer sich ständig wandelnden Geschäftswelt von unschätzbarem Wert, da sie den Mitarbeitern ermöglichen, sich an Veränderungen anzupassen und erfolgreich zu sein.
Eine Fessel für innovative Arbeitsbeziehungen!
Arbeitsverträge legen die grundlegenden Rechte und Pflichten von Arbeitgebern und Arbeitnehmern fest und bieten Sicherheit für beide Seiten.
In Zeiten des Wandels müssen sie sich jedoch an die Anforderungen moderner Arbeitswelten anpassen. Neben der Regulierung von Arbeitszeiten, Vergütung, Urlaub und Kündigungsfristen gewinnen Flexibilität und neue Arbeitsmodelle zunehmend an Bedeutung.
Ein zeitgemäßer Arbeitsvertrag schafft klare Strukturen und berücksichtigt die Veränderungen, um Missverständnisse zu vermeiden und den Erfordernissen einer flexibleren Arbeitsumgebung gerecht zu werden. Ich habe dazu einen Podcast mit der Rechtsanwältin Smaro Sideri aufgenommen, der wichtige Impulse für Kandidaten, HR-Abteilungen und Unternehmenslenker bietet. Smaro Sideri ist Fachanwältin für #Arbeitsrecht und Vorstandsmitglied im Verband berufstätiger Mütter und engagiert sich für eine bessere Vereinbarkeit von #Beruf und Familie.